Schulprobleme können für Kinder ganz schön stressig sein. Umso wichtiger ist es, ihnen Werkzeuge an die Hand zu geben, mit denen sie sich schnell und einfach entspannen können. Entspannung muss dabei nichts Großes oder Aufwendiges sein. Ich empfehle gerne Übungen, die leicht in den Alltag zu integrieren sind, nicht lange dauern und dennoch eine erstaunlich große Wirkung haben.

Ob nach der Schule, vor den Hausaufgaben oder einfach zwischendurch – mit kleinen, bewährten Techniken können Kinder und ihre Familien lernen, sich schnell zu entspannen und den Kopf frei zu bekommen. Denn Entspannung soll Freude machen und ganz unkompliziert sein!

Ballonatmung – Ganz einfach und mega wirksam

Was bringt’s? Mit der Ballonatmung kann Ihr Kind auf spielerische Weise zur Ruhe kommen und sich besser konzentrieren.

So funktioniert’s:

1. Ihr Kind setzt oder legt sich bequem hin.
2. Jetzt stellen Sie sich gemeinsam vor, dass im Bauch ein großer Ballon ist.
3. Beim Einatmen durch die Nase pustet Ihr Kind den Ballon auf – der Bauch wird dabei schön groß.
4. Dann atmet es durch den Mund aus, und der Ballon wird langsam kleiner, ganz ruhig und gleichmäßig.
5. Wiederholen Sie das Ganze ein paar Mal, vielleicht 5 Minuten lang.

Warum ist das toll? Diese Übung hilft Ihrem Kind, sich nach aufregenden oder stressigen Schultagen zu entspannen. Es bekommt mehr Ruhe und kann sich danach besser auf seine Aufgaben konzentrieren.

Die Ballonatmung macht Spaß und kann jederzeit im Alltag eingebaut werden – morgens, zwischendurch oder abends vor dem Schlafengehen.

Fantasiereise – Auf in die Traumwelt

Was bringt’s? Fantasiereisen sind ein toller Weg, damit Ihr Kind zur Ruhe kommt und seiner Fantasie freien Lauf lässt. Sie helfen, Stress abzubauen und die Kreativität zu fördern.

So funktioniert’s:

1. Lassen Sie Ihr Kind sich gemütlich hinsetzen oder hinlegen – am besten an einem ruhigen Ort, wo es sich wohlfühlt.
2. Erklären Sie, dass Sie jetzt zusammen auf eine kleine Reise gehen – ohne Koffer, nur mit der Vorstellungskraft!
3. Sprechen Sie mit ruhiger und freundlicher Stimme und laden Sie Ihr Kind ein, die Augen zu schließen.
4. Stellen Sie gemeinsam vor, wie es sich an einem schönen, sicheren Ort befindet – das kann ein magischer Wald, ein Sandstrand oder ein geheimnisvolles Schloss sein. Fragen Sie immer wieder nach Details: „Was siehst du? Welche Farben kannst du entdecken?“
5. Lassen Sie Ihr Kind Zeit, die Umgebung in seiner Vorstellung zu erkunden. Achten Sie darauf, keine festen Bilder vorzugeben, sondern immer offen zu fragen, damit es seine eigene Fantasiewelt erschaffen kann.
6. Beenden Sie die Reise sanft, indem Sie das Kind einladen, langsam zurückzukehren. „Wenn du bereit bist, kommst du langsam wieder zurück in unser Zimmer. Spürst du die Unterlage unter dir? Nimm dir Zeit und öffne langsam die Augen, wenn du möchtest.“

Warum ist das toll? Fantasiereisen bieten Ihrem Kind eine Auszeit vom Alltag. Sie fördern nicht nur die Entspannung, sondern auch die kreative Vorstellungskraft. Nach der Reise fühlt sich Ihr Kind oft leichter und ruhiger.

Fantasiereisen lassen sich leicht anpassen – ob ein Ausflug ans Meer oder eine Erkundung im Weltall, alles ist möglich. Wichtig ist, dass Sie Ihrem Kind genug Raum für eigene Ideen lassen und mit sanfter, beruhigender Stimme sprechen.

Schnelle Entspannungstipps für den Alltag

1. Streichelgeschichten
Kinder lieben Berührung! Erzählen Sie Ihrem Kind eine kleine Geschichte und begleiten Sie diese mit sanften, streichenden Bewegungen auf dem Rücken oder den Armen. Zum Beispiel könnten Sie von einer Wolke erzählen, die langsam über den Rücken schwebt. Das hilft, sich zu entspannen und schafft eine liebevolle Verbindung. Meine Herzensempfehlung*

2. Mandalas malen
Mandala-Malen ist eine schöne Art, die Gedanken zur Ruhe zu bringen. Geben Sie Ihrem Kind Buntstifte und ein einfaches Mandala, das es nach Lust und Laune ausmalen kann. Das Malen im Kreis wirkt beruhigend und fördert die Konzentration – perfekt für einen Moment der Stille. Meine Herzensempfehlung*

3. Kuschelzeit mit Lieblingsdecke
Manchmal reicht schon eine kleine Kuschelpause mit der Lieblingsdecke oder einem Stofftier. Kuscheln gibt Sicherheit und Geborgenheit, was dem Körper hilft, in den Entspannungsmodus zu schalten.

4. Kneten und Matschen
Knete, weicher Sand oder selbstgemachter Teig – all das fördert nicht nur die Kreativität, sondern entspannt die Hände und den Kopf. Lassen Sie Ihr Kind einfach formen und kneten, ohne Druck, etwas „richtig“ machen zu müssen. Das matscht die Sorgen weg!

5. Ein Spaziergang in der Natur
Ein kleiner Spaziergang im Wald, im Park oder einfach ums Haus kann wahre Wunder bewirken. Die frische Luft und die Geräusche der Natur helfen Ihrem Kind, den Kopf freizubekommen und zu entspannen. Gehen Sie Hand in Hand, schauen Sie sich um und genießen Sie den Moment.

6. Musik hören und tanzen
Manchmal ist Bewegung genau das, was der Körper braucht! Lassen Sie Ihr Kind seine Lieblingsmusik hören und sich dazu frei bewegen. Egal, ob es ein langsamer, entspannter Tanz ist oder ein ausgelassener Freudentanz – Hauptsache, es macht Spaß!

7. Ein kleines Tagesritual
Ein fester Entspannungsmoment am Tag, z.B. direkt nach der Schule oder vor dem Schlafengehen, kann sehr wohltuend sein. Ein schönes Ritual könnte so aussehen: Sie zünden jeden Abend mit Ihrem Kind eine kleine Kerze an. Setzen Sie sich beide gemütlich hin und erzählen sich je eine Sache, die Sie an diesem Tag besonders schön fanden, und eine Sache, die Sie morgen gerne erleben möchten. Danach pusten Sie gemeinsam die Kerze aus, um den Tag symbolisch zu beenden und entspannt in die Nacht zu gehen. 

Diese kleinen Tipps lassen sich leicht in den Alltag integrieren und machen sowohl Ihnen als auch Ihrem Kind Spaß. Sie sorgen für gemeinsame Wohlfühlmomente und helfen, den Stress des Tages loszulassen – immer mit einem Lächeln im Gesicht!